Temperaturmessung

Temperaturmessung ist die häufigste Messart in der Messtechnik. Es werden z.B. Umgebungstemperaturen von -20 … +50°C gemessen oder Temperaturen in technischen Anwendungsbereichen die 1.000°C überschreiten können. In den meisten Fällen ändert sich eine Temperatur nur sehr langsam. Es gibt jedoch Sonderfälle, wie z.B. zu einem Zündzeitpunkt in dem sich die Temperatur in wenigen Millisekunden verändern kann.

Grundsätzlich haben sich in der industriellen Messtechnik zwei unterschiedliche Messarten zur Erfassung der Temperatur durchgesetzt. Zum einen die Erfassung des Widerstandswertes eines PT-100-Sensors. Zum andern die Messung des minimalen Spannungswertes eines Thermoelementes. Die PT-100-Messung erfordert einen Messverstärker, welcher den nichtlinearen Widerstandswert anpasst und verstärkt. Für Thermoelemente ist ein Messverstärker mit sehr hoher Verstärkung nötig, der ebenfalls das nichtlineare Signal anpasst. Im Gegensatz zur PT-100-Messung stellt die Messung mit einem Thermoelement lediglich eine Differenzmessung dar. D.h. das Thermoelement misst die Temperaturdifferenz zwischen dem eigentlichen Thermoelement und der Anschlussstelle am Messsystem. Die Temperatur an der Anschlussstelle muss also sehr exakt gemessen werden, um ein genaues Ergebnis zu erzielen. In der PT-100-Messtechnik ist zu beachten, dass der Widerstand der Leitungslänge direkt das Messergebnis verfälscht. Dies kann allerdings durch Verwendung einer Vier-Leiter-Technik vermieden werden.
Eine berührungslose Temperaturmessung ist mit einem Infrarot-Temperaturmesser ebenfalls möglich. Hier entstehen jedoch große Kosten und die Genauigkeit ist meist eingeschränkt.